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Pflanzen aus Essbarem selber ziehen | © sabinesgarten GmbH

Pflanzen aus Essbarem selber ziehen

Jetzt wo die Gartencenter alle zu sind und auch die Detailhändler keine Pflanzen mehr verkaufen dürfen, müssen wir einfallsreich sein. Ich habe mich bei den Esswaren umgeschaut und einiges gefunden, womit sich neue Pflanzen ziehen lassen.

Aus aktuellem Anlass sind nun besonders Ingwer und Gelbwurz gefragt – diese Wurzeln wirken desinfizierend und sind bewährte Naturheilmittel bei allerlei Erkältungskrankheiten. Warum nicht ein Stück Ingwer oder Gelbwurz in einen Topf mit Erde stecken? Ihr müsst sie aber noch im Haus lassen. Am besten stellt ihr sie auf einen warmen Fenstersims. Ihr werdet staunen, wie rasch daraus neue Pflanzen wachsen. Sobald kein Frost mehr droht, könnt ihr sie nach draussen stellen. Sie brauchen dann bald einen grösseren Topf. Und ja, die neuen Wurzeln sind natürlich auch essbar! Wartet aber mit der Ernte bis im Herbst, bis sie schön dick geworden sind.

Selbstverständlich könnt ihr frischen Meerrettich und Wasabi in Stücke schneiden und diese einzeln pflanzen. Die Stücke sollten etwa 2 Zentimeter lang sein, das reicht. In grösseren Coop-Filialen haben sie manchmal frischen Meerrettich. Gestern im Gstaad habe ich welchen gefunden. Wenn ihr Wasabiwurzeln findet, dann kauft sie unbedingt – sie sind eher selten. Meerrettich und Wasabi sind übrigens wie alle scharfen senfartigen Pflanzen altbewährte Hausmitttel, um Bakterien und Viren abzuwehren. Kapuzinerkresse, japanischer Senf und dergleichen eignen sich zu diesem Zweck ebenfalls – so ihr jetzt noch irgendwo entsprechende Samen bekommen könnt.

Aus den Kernen von Orangen, Zitronen und Äpfeln lassen sich bekanntlich junge Bäumchen ziehen. Nicht immer tragen sie dann auch Früchte, aber gerade für Kinder ist es allemal ein Spass zu schauen, ob aus den Kernen was wächst. Der Klassiker, um selber in recht kurzer Zeit eine grosse, beeindruckende Zimmerpflanze heranzuziehen, sind Avocadokerne. Im Sommer könnt ihr die neuen Avocadopflanzen selbstverständlich auf den Balkon stellen. Ob sie in unserem Klima jemals Früchte bilden werden, ist unsicher. Aber es sind allemal wirklich hübsche Pflanzen! Hübsch sind auch Ananas. Von diesen schneidet ihr das Laubbüschel mit etwa zwei Zentimeter Fruchtfleisch dran ab. Diesen Sockel aus Fruchtfleisch pflanzt ihr in Erde, so dass oben das grüne Büschel herausschaut. Wetten, die Ananas wächst weiter?

Und natürlich könnt ihr aus frischer Minze, aus Rosmarin, Thymian oder Oregano-Zweiglein, die ihr bei den frischen Kräutern im Kühlschrank findet, selber Stecklinge ziehen. Ich erkläre euch nächste Woche, wie das genau geht mit den Stecklingen.

Wenn ihr noch ein paar gammlige Kartoffeln im Gemüsefach übrig habt, die schon ausschlagen. Ab in einen Kübel voll Erde damit! Wie das geht, seht ihr hier: