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Steinige Aussichten

Stein ist eben nicht gleich Stein, und wie ich neulich mit drei Bergkolleginnen durch die Geröllhalde vom Arpelistock abstieg, wurde mir mal wieder bewusst, wie interessant das ist – Gelände, das sich bewegt, Gelände, das uns unter den Füssen wegrutscht. Wie klein wir waren da oben! Wie gross die Felsen, wie mächtig die Steinbrocken über uns. 
Da kam mir in den Sinn, wie mich neulich jemand frage, ob ich denn wieder mal ein Buch schreibe. Und ich abwiegelte, dass ich derzeit meinen Masochismus lieber am Berg auslebe, weil: Dort sind die Aussichten besser!
An diesen Wortwechsel dachte ich, wie auf dem Gipfel des Arpelistock der Bartgeier über unseren Köpfen kreiste, und keine fünf Minuten später auch der Steinadler auftauchte, um zu schauen, was wir in unsere Sandwiches eingeklemmt hatten. Wie nah sie ihre Kreise zogen, fast zum Greifen nahe über unseren Köpfen. Und doch bildeten sie auf den Fotos nur je einen kleinen Punkt. Das macht gar nichts, denn wir tragen die Begegnungen im Herzen.
Oh und falls ihr selber mal raufgeht zum Arpelistock: Also der Weg vom Lauenensee zur Geltenhütte, den kennt ihr sicher, ein Klassiker und immer schön. In der Geltenhütte nicht vergessen zum Kaffee den Schoggikuchen zu probieren, der ist nämlich grandios. Dann geht es weiter hübsch den blau-weissen Weg hinauf bis zum Arpeli, Blick tief hinunter ins Gsteig, und dann gemütlich den breiten Rücken hinauf zum Arpelistock, ein netter Spaziergang. Kurz vor dem Arpeli, in der Geröllhalde etwa ein Kilometer unter dem Gipfel, wo ihr etwas zu kraxeln habt, dort müsst ihr schön ruhig sein, wegen den Schneehühnern. Wir haben vier Junge gesehen, die waren gar nicht mal schüchtern.
Ja und dann vom Arpelistock hinunter über die Sanddüne Richtung Sanetsch. Also. Zieht für diese Tour mal besser eure richtig schweren Bergschuhe an, es ist nicht heikel, aber halt doch recht anstrengendes Gelände. Insgesamt: Sehr schöne Tour! Nicht ganz unanstrengend, aber Aufstieg und Aussicht sind allemal lohnend. Und so werde ich mich wohl noch eine Weile durch Geröll und Fels bewegen und schauen, wie sich die Steine bewegen unter den Füssen und was die Vögel so machen da oben.