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Gammel-Sammel-Süppli | © sabinesgarten GmbH

Gammel-Sammel-Süppli

Neulich im Februar, als das Wetter so warm war, dass bei uns auf 1300 M.ü. M. sämtlicher Schnee dahinschmolz, haben wir mal gründlich den Gemüsegarten durchgekämmt, das Gröbste ausgerissen, gejätet, zurückgeschnitten, bevor der nächste Schnee fiel.

Bei dieser winterlichen Aufräum-Aktion fanden Roli und ich noch erstaunlich viel Essbares: Broccoli, ein Kohlrabi, ein Radieschen, sowie drei prächtige Sellerieknollen, die sich schon wieder daran machten, frisch auszutreiben. Wir sammelten alles ein. Der Broccoli war vom Tauwetter etwas angegammelt und weich. Aber er sah trotzdem noch grün aus, und auch die Blätter wirkten einigermassen lebendig. Dem Kohlrabi und dem Radieschen konnten wir von blossem Auge ansehen, dass sie hölzig waren. Aber essen würde man sie schon noch können – die Knollen waren nur stellenweise ein wenig angefault. Roli und ich witzelten, dass wir aus diesen Februar-Fundstücken ein feines Gammelsüppchen kochen könnten – immerhin gratis und franko und frisch aus dem Garten! Und dann fanden wir, oh grosse Überraschung, noch drei richtig schöne frische Sellerieknollen. Die schienen in dem milden Winter erst richtig dick geworden zu sein – im Herbst war da jedenfalls noch nicht viel gewesen. Wir ernteten auch diese, bevor sie abermals unter dem Schnee begraben würden, und trugen unsere gesamte Beute in die Küche.

Tatsächlich schmeckte das winterliche Gammel-Sammel-Süppchen dann erstaunlich gut, kräftig, würzig. Das Radieschen und das Kohlrabi hatten wir fein geschnitten und weich gekocht. Vom Sellerie verwendeten wir nur eine Knolle, dafür mitsamt den frischen Blättern. Die zwei anderen Sellerieknollen legten wir beiseite, um uns am nächsten Tag ein zartes Sellerie-Apfel-Süppchen mit Kokosmilch zu gönnen.

Das Rezept für das Gammel-Sammel-Süppchen geht so:

  • Eine Zwiebel und zwei Knoblauchzehen in Olivenöl anbraten.
  • Mit einem Liter kochender Gemüsebouillon ablöschen.
  • Alle Gemüseresten rüsten und dann inklusive Blätter und allem, was noch frisch ist, fein schneiden und beigeben.
  • Nach Belieben einige getrocknete Chili-Stücke beigeben.
  • Das Süppchen eine halbe Stunde kochen, bis das Gemüse weich ist.
  • Mit selbergebackenem Brot servieren.

Das Rezept für das Sellerie-Apfel-Süppchen geht so:

  • Eine kleine Zwiebel in Butter anbraten.
  • Mit 2 dl fruchtigem Weisswein ablöschen.
  • 2 dl Wasser und Salz nach Gutdünken beigeben.
  • Sellerie und Äpfel fein schneiden und beigeben. 20 Minuten weichkochen.
  • Alles mit dem Pürierstab fein mixen.
  • Je nach Belieben und Geschmack mit 1 bis 2 dl Kokosmilch verfeinern. Zur Wahl kann natürlich auch Rahm verwendet werden.
  • Mit Margritli servieren. (Die noch geschlossenen Knospen ernten und über die dampfende Suppe streuen. Sie öffnen sich dann von der Wärme)