Auf der Rütti bei Zollikofen gibt es einen Weltacker – dort werden auf 2000 Quadratmetern die 50 weltweit am häufigsten angebauten Kulturen massstabgetreu angebaut. Nun zur Erntezeit ist das Projekt ganz besonders einen Besuch wert. Denn hier kann man afrikanische Hirse, Maniok, Erdnüsse und viele weitere Nutzpflanzen in Echt bestaunen. Das eine oder andere davon würde sich auch daheim im Garten oder auf dem Balkon noch gut machen.
Vor allem aber wird einem bewusst, was wie viel Platz braucht. Dabei schneiden Gemüse, Nüsse und Kartoffeln recht gut ab. Was aber sofort auffällt, ist die riesige Fläche mit Soja, das weltweit für Tierfutter angebaut wird. Die Sojabohnen vom Weltacker werden in Bern lokal zu feinem Tofu verarbeitet. Das schmeckt gut, ist gesund, und vor allem sinnvoll: Mit Tofu kann man pro Fläche sehr viel mehr Menschen ernähren als mit Tiermast. Auch der Anbau von Baumwolle braucht wahnsinnig viel Platz. Diese und viele weitere Einsichten gewinnen die Besucherinnen und Besucher vor Ort in Zollikofen. Der Weltacker ist ein Lehrblätz in Sachen Nachhaltigkeit. Die 2000 Quadratmeter sind zustande gekommen durch eine einfache Rechnung: Die global verfügbare Ackerfläche wird durch die Zahl der Erdenbürger/innen geteilt. Auf dieser Fläche sollte alles wachsen, was einen Menschen ernährt und versorgt. Die Schweizer/innen brauchen für ihren Lebensstandard im Durchschnitt etwa sieben Mal so viel Platz, wie auf der Welt vorhanden ist.