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Enzianblau, so weit das Auge reicht

Dieses Jahr scheinen sie besonders intensiv zu blühen: Die grossen Clusius-Enziane (Gentiana clusii) überziehen weitherum die Bergwiesen im Saanenland. Diese grossen klassischen Enziane werden auch Stängelloser Enzian oder Kalk-Glocken-Enzian genannt. Insgesamt gibt es weltweit etwa 400 Enzian-Arten, davon kommen 35 Arten im Alpenraum in Mitteleuropa vor. Alle Enzian-Arten sind geschützt. Also nur mit den Augen geniessen! Keine ist so auffällig und intensiv in ihrem leuchtenden Blau wie die Clusius-Enziane. Besonders viele von ihnen haben wir neulich gesehen auf Wanderungen um den Arnensee herum –  über das Seeberghorn zur Palette und Floriette und weiter hinüber zum Arnenhorn waren die sonnigen Flanken über und über bewachsen mit tausenden von Enzianglocken. Auch um die Tête de Clé und vom Arnätschistand weiter zum Wittenberghorn haben wir grosse Kalk-Glocken-Enziane in Hülle gefunden. Wer nicht so hoch über die Grate krakseln mag, findet dichte Wiesen voll der blauen Pracht auf dem Bergweg Richtung Arnenlücke. Und vergesst nicht, ab und zu einen Blick in den Himmel zu werfen. Dieser Tage kreisen die Steinadler recht regelmässig über der Gegend. Ich habe sie praktisch jedes Mal gesehen.

Auch die violetten Feldenziane (Gentiana campestris) trifft man im Saanenland öfters an, zum Beispiel beim Sanetsch oben. Besonders häufig und praktisch überall in der Höhe kommen die kleinen, leuchtend blauen Frühlingsenziane (Gentiana verna) vor. Diese werden auch Himmelsbläueli oder Schusternägeli genannt, da ihre Stiele und die flachen Blütenköpfchen ein bisschen an Nägel erinnern.