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Foto © sabinesgarten GmbH

Die besseren Stiefmütterchen

Sie sind klein und zart, und doch so hart im Nehmen. Späte Fröste und starke Frühlingswinde machen ihnen grad gar nichts aus. Und wenn nochmals ein wenig Schnee fällt, ja dann warten sie einfach unter der weissen Decke, und sobald der Schnee weg ist, stehen sie wieder auf, als wäre nichts geschehen. Darum mag ich die Hornveilchen so sehr – sie leben ganz nach dem Motto: aufstehen, Krönchen richten und weitertanzen. Ausserdem haben sie sonst noch ein paar sympathische Eigenschaften. Einerseits versamen sie sich gerne über den ganzen Garten, wenn man sie machen lässt, und tauchen dann an den unerwartetsten Stellen plötzlich auf. Man muss nur etwas Geduld haben, denn Hornveilchen sind Zweijährige. Das heisst, im ersten Jahr bilden sie nur ein paar Blättchen. Und diese darf man natürlich dann beim Jäten nicht kaputtmachen. Wenn sie ihre Ruhe haben, dann bilden sie im nächsten Jahr ihre lustigen kleinen Blüten. Diese sind übrigens essbar. Ich streue jeweils gerne ein paar Hornveilchen über einen frischen grünen Frühlingssalat. Auch ihre grossen Verwandten, die Stiefmütterchen, sind im Prinzip essbar – so sie denn giftfrei kultiviert wurden. Nur sind ihre grossen Blüten dann nicht halb so robust. Überhaupt dünkt mich, die lieben kleinen Hornveilchen sind eigentlich die viel besseren Stiefmütterchen!